Wie schnell muss DSL sein bzw. wie schnell sollte DSL sein? Die benötigte DSL-Geschwindigkeit ist individuell verschieden. Wir geben Tipps.
Wer nur ab und zu eine E-Mail schreibt oder ein wenig im Internet surft, für den stellt sich die Frage Wie schnell muss mein DSL sein? oft erst gar nicht. Dafür reicht schon ein günstiges DSL mit 6 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) oder 16 MBit/s.
Umgekehrt gilt: wer in Gegenden mit sehr schlechter Internetanbindung wohnt, der kann selbst im „Wirtschaftswunderland“ Deutschland sein blaues Wunder erleben und wäre schon froh, wenn er überhaupt auf 6 MBit/s käme. Für Privatanwender lästig, für Unternehmen ein echter Standortnachteil. Daher soll auch der Netzausbau in Deutschland – so der Wille der Politiker – forciert werden. Bisher mit relativ überschaubarem Erfolg.
Wie schnell muss mein DSL sein?
Haben Sie die Möglichkeit, zwischen DSL-Paketen mit 16 MBit/s, 50 MBit/s, 100 MBit/s und 200 MBit/s zu wählen oder via Kabelanschluss sogar auf 400 MBit/s oder 1.000 MBit/s zugreifen zu können, so haben Sie auch die Qual der Wahl.
Und Sie fragen sich vielleicht, wie viel Leistung Sie eigentlich benötigen. Während der Preisunterschied zwischen 16 MBit/s und 50 MBit/s heutzutage relativ überschaubar ist, ist ein zusätzliches Leistungsplus mit entsprechend deutlichen höheren monatlichen Gebühren verbunden. Insbesondere bei schnellem DSL mit 100 MBit/s und mehr. Doch lohnt sich mehr Leistung auch?
Um die Geschwindigkeiten umzurechnen, teilen Sie den MBit-Wert einfach durch 8. Verfügt Ihr DSL also über 16 MBit/s, so können Sie maximal 16 Megabit pro Sekunde / 8 = 2 Megabyte (MB) pro Sekunde herunterladen. In der Praxis wird dieser theoretische Maximalwert meist nicht erreicht und die Download-Geschwindigkeit ist etwas geringer.
Bei einem 50 MBit/s-DSL-Anschluss können Sie hingegen schon bis zu 6,25 MB pro Sekunde herunterladen. Bei 100 MBit/s sind es bis zu 12,5 MB/s und bei 400 MBit/s profitieren Sie von theoretischen 50 MB/s im Download.
Wie viel DSL-Geschwindigkeit für welchen Anwendungzweck?
DSL-Geschwindigkeit für Gelegenheitssurfer: 6 MBit/s oder 16 MBit/s
Wer nur gelegentlich surft, ein paar E-Mails schreibt oder das eine oder andere Video bei Youtube anschaut, kommt in der Regel prima mit 16 MBit/s aus. Oft reichen sogar schon 6 MBit/s.
DSL-Geschwindigkeit für Streaming: 50 MBit/s
Anders sieht es aus, wenn HD-Filme aus dem Internet gestreamt werden sollen. Nutzen Sie zum Beispiel die ARD/ZDF-Mediathek oder Anbieter wie Netflix, dann sollten es schon mindestens 50 MBit/s sein. Unvergessen bleibt unser Urlaub in einer Ferienwohnung zum Zeitpunkt der Fußball-WM 2018. Das dortige DSL bot nur 6 MBit/s und die Übertragung blieb ständig hängen. Ganz besonders gerne vor entscheidenden(Tor-) Szenen. So etwas ist nur in der Retrospektive eine lustige Anekdote.
DSL-Geschwindigkeit für Downloader, Gamer und Uploader
Wenn Sie sehr viel downloaden – so möchte man meinen – kann Ihre Internetverbindung gar nicht schnell genug sein. Fakt ist aber, dass wir unser 400 MBit/s DSL mit theoretisch möglichen 50 MB pro Sekunden im Download bei einem einzelnen Download nie ausreizen konnten. In der Praxis liefern die meisten Server maximal 5 MB pro Sekunde. Mit viel Glück findet sich auch einmal ein Server, der bis zu 10 MB pro Sekunde liefert. Denn die Server müssen ihre Leistung ja auf die (vielen) Downloads verteilen und begrenzen daher das Tempo.
Das bedeutet also, die Frage Wie schnell sollte mein DSL sein? ist recht einfach zu beantworten: solange wir nur einen Download durchführen, ist dafür DSL mit 50 MBit/s vollkommen ausreichend. Anders sieht das schon aus, wenn mehrere Downloads gleichzeitig ausgeführt werden. Entweder vom selben Benutzer, oder aber von mehrere Benutzern. Auch Unternehmen mit mehreren Mitarbeitern können von mehr DSL-Leistung profitieren. So können mit 400 MBit/s-DSL zehn Mitarbeiter gleichzeitig bis zu 5 MB pro Sekunden herunterladen. Gleiches gilt bei vielen Familienmitgliedern, Wohngemeinschaften oder andere DSL-Anschlüsse, die von vielen Personen gleichzeitig genutzt werden.
Auch Online-Gamer, die mit mehreren Spielern gleichzeitig spielen, benötigen schnelles DSL. Bei Ihnen ist zudem die Latenzzeit wichtig, denn je geringer die zeitliche Verzögerung, desto schneller kann der Spieler im Spiel reagieren.
Und dann gibt es da noch das Thema „Upload“…
DSL Upload-Geschwindikgeit
In der Werbung trumpfen die Anbieter ausschließlich mit der Download-Geschwindigkeit auf. Das ist die Geschwindigkeit, mit der die Daten von einem Server auf den eigenen Computer übertragen werden können. Da wird dann auf dicke Hose gemacht und es werden eindrucksvolle Zahlen mit sehr vielen Nullen gezeigt. Beispielsweise 100.000 DSL, was den vorgenannten 100 MBit/s bzw. bis zu 12,5 MB pro Sekunde im Download entspricht.
Für machen Benutzer ist die Upload-Geschwindigkeit jedoch gar nicht so unwichtig. Diese Geschwindigkeit ist allerdings sehr viel geringer als die Downloadgeschwindigkeit. Sie eignet sich somit weniger zum Angeben in Anzeigen oder auf Werbeplakaten und wird daher oft verschwiegen oder Informationen dazu finden Sie erst im „Kleingedruckten“. Vielleicht möchten Sie häufiger größere Bilddateien oder gar Videos mit Freunden und Bekannten teilen? Oder Sie möchten ein Online-Backup Ihrer Daten erstellen?
Dann stellt sich die Frage nach der Upload-Geschwindigkeit und somit, wie lange die Übertragung von Ihrem Rechner auf den Server dauert. Im Idealfall beträgt die Upload-Geschwindigkeit ca. 1/8 der Download-Geschwindigkeit, in der Praxis ist es meist weniger. Je nach Anbieter erreichen DSL-Pakete von 50 MBit/s bzw. 100 MBit/s oft nur Upload-Geschwindigkeiten von ca. 600 bis 1.000 KByte pro Sekunde. Soll also mit einem 50 MBit/s-DSL ein Video mit 100 MB übertragen werden, so dauert das rund 3 Minuten. Festplattenbackups in der Cloud sind bei solchen Geschwindigkeiten nur bei relativ kleinen Festplatten praktikabel.
Ist die Upload-Geschwindigkeit wichtig, so lohnt sich daher oft auch ein schnelleres DSL-Paket. Manche Anbieter bieten auch die Möglichkeit über ein Zusatzpaket die Upload-Geschwindigkeit zu verdoppeln – beispielweise Unitymedia.
Als Webagentur müssen wir oft relativ große Datenmengen auf den Webserver übertragen oder Kunden über den Webserver Daten bereitstellen. Auch hier lohnt sich eine hohe Uploadgeschwindigkeit. Mit 20 MBit/s oder gar 40 MBit/s können wir immerhin bis zu 2,5 bzw. bis zu 5 MB/s übertragen.
Fazit zur Frage „Wie schnell sollte DSL sein?“:
Wer schnelles DSL benötigt, muss dafür auch mehr bezahlen. Daher sollten Sie vorab prüfen, wie viel Leistung Sie tatsächlich benötigen und ob sich der Umstieg lohnt.
Von theoretischen schnellen Downloadgeschwindigkeiten von 50 MB pro Sekunde sollten Sie sich nicht blenden lassen. Für viele Benutzer lohnen sie sich derzeit nicht, weil viele Server nur maximal 5 MB pro Sekunde bereitstellen. Anders kann es aussehen, wenn viele Nutzer gleichzeitig im Internet surfen – beispielsweise in Wohngemeinschaften oder Unternehmen. Oder wenn Sie höhere Upload-Geschwindigkeiten benötigen.
Stichworte: Wie schnell muss DSL sein, Wie schnell sollte DSL sein?
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